Augen auf beim Hundekauf !

Die Wenigsten machen sich Gedanken um Krankheiten, dem vererbten Wesen oder die Aufzuchtbedingungen der Tiere. Wer möchte bei diesem tollen und aufregenden Thema sich schon gerne mit so etwas befassen? Doch leider ist dies mit das Wichtigste worauf man achten sollte!


Hundewelpen sind süß, knuddelig  und oft teuer:

Je nach Rasse kostet so ein Hündchen bis zu 2.000 Euro. Im Internet hingegen wartet so manches Schnäppchen, doch das ist mit Vorsicht zu genießen. Denn immer wieder werden Fälle von illegalem Welpenhandel aufgedeckt.

Insider sprechen bereits von einer Hundemafia: Junge Welpen werden von Zwischenhändlern in Osteuropa angekauft und in Deutschland vergleichsweise günstig angeboten. Die Hunde wurden unter unwürdigen Verhältnissen aufgezogen, in sogenannten Hundevermehrstationen. Dort wird der Tod mit einkalkuliert: Muttertiere sind Gebärmaschinen, viele Welpen sind krank - auch wenn Dokumente und Impfpass das Gegenteil behaupten. Diese Papiere sind in der Regel gefälscht, oft auf professionellem Niveau. Daher kann die Freude über den neuen Vierbeiner wegen mangelnder Impfungen ein jähes Ende finden, zumal in Osteuropa die hochansteckende und tödlich verlaufende Tollwut noch weit verbreitet ist. Die Tierarztkosten eliminieren schnell den Schnäppchenpreis. Möglicherweise muss der Hund in Quarantäne, schlimmstenfalls stirbt er bereits nach wenigen Wochen.

Unter Zucht versteht man :

eine kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden. Um die Ziele zu erreichen, werden zum Beispiel durch den Hundezüchter oder die Züchterin nach einer Leistungsprüfung eine Zuchtwertschätzung durchgeführt, um anschließend gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften durch Selektion zu wählen und gezielt miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren. Im Gegensatz zu jemandem, der unkontrolliert verpaart, hat der Rassehundezüchter einen entscheidenden Vorteil: Er weiß im Idealfall welche Krankheiten bei den Verpaarungen lauern können und kann darauf genau achten. Heut zu Tage weiß man viel von Genetik, es wird viel geforscht, es gibt Gentests und man kann bei vielen Krankheiten den Erbgang erkennen und so wissen, welche Hunde nicht mehr in die Zucht dürfen. So können diese unerwünschten Eigenschaften nach und nach eliminiert werden. Auch Mischlingshunde sind nicht zwangsläufig gesünder. Tragen beide Elterntiere eine Erbkrankheit in sich, bekommt man keinen gesunden Hunde daraus. Erbkrankheiten sieht man den betroffenen Tieren nicht an, dass sie krank machende Gene vererben können. Nicht selten liest man die Aussage “die Elterntiere sind gesund”. Sicherlich ist dies wichtig, aber reicht dies wirklich? Es gibt verschiedene Erbgänge, bei denen krank machende Gene versteckt weiter gegeben werden, obwohl die Elterntiere tatsächlich absolut gesund sind. Die Krankheiten können so durchaus eine oder gar mehrere Generationen überspringen. Manche Erbgänge sind noch gar nicht bekannt und es fehlt auch an genetischen Tests dafür. Ein bekanntes Beispiel ist die Epilepsie, bei der derzeit so vorgegangen wird, dass die Geschwister der betroffenen Tiere und deren Nachkommen aus der Zucht heraus genommen werden sollen. Ohne Stammbaum wäre diese Vorgehensweise nicht möglich, da kaum jemand wüsste, ob beispielsweise die Vorfahren seines Hundes, diese Krankheit nun hatte oder nicht. Ein guter Züchter informiert sich und untersucht den Stammbaum auf so etwas. All dies wird jemand, der “nur mal einen Wurf” haben will, wohl kaum auf sich nehmen. Es fehlt diesem in der Regel auch die Möglichkeit dies überhaupt nachzuvollziehen, da die Vorfahren unbekannt sind und auch keine Gesundheitsnachweise vorliegen.

Was Sie beim Kauf beachten sollten ...

Wird der angebliche Rassehund zu einem viel günstigeren Preis angeboten als marktüblich, ist generell Vorsicht geboten.

Die Übergabe sollte unbedingt beim Züchter zuhause stattfinden - nicht an neutralen Orten wie Parkplätzen.

Wie verhalten sich die Elterntiere?

Bestehen Sie darauf, das Muttertier zu sehen. Muttertiere erkennt man an den großen Zitzen.

Fragen sie dem Züchter nach Erbkrankheiten der Vorfahren, ein guter Züchter hat nichts zu verbergen und ist bemüht  mit gesunden Hunden zu züchten.

Eine Ahnentafel ist daher sehr wichtig , sie gibt Aufschluss der jeweiligen Generationen und deren Erbkrankheiten.

Stutzig werden sollte man, wenn sehr viele Tiere angeboten werden, womöglich auch noch unterschiedliche Rassen.

Impfpapiere genau anschauen: Ist der Hund geimpft und entwurmt?

Das Tier sollte eindeutig gekennzeichnet sein - entweder durch einen Mikrochip oder durch eine Tätowierung.

 Die Welpen sollten mindestens zehn Wochen alt sein, besser zwölf Wochen. Erst dann sind sie alt genug, um die Abtrennung vom Rudel zu verkraften und sind somit gut sozialisiert.

Ein seriöser Züchter möchte wissen, bei wem seine Hunde landen, stellt entsprechende Fragen und gibt Tipps. Er wird das ausführliche Gespräch zwischen Hundefreunden suchen.

Vorsicht also, wenn der Verkäufer soziales Desinteresse zeigt.

Stimmt die Chemie zwischen Ihnen und dem Welpen?

Gesunde Welpen sind neugierig, kommen auf Sie zu  und nehmen nicht Reißaus.

Wenn Sie Zweifel an der Seriosität des Züchters oder Händlers haben - dann lassen sie die Hände weg , bevor sie einen kranken Hund kaufen!

Schließlich wollen wir einen gesunden Welpen , der uns ein Lebenlang begleitet - Gesundheit geht vor Preis!

Rassetypische Erbkrankheiten 

Patellaluxation (PL)

Augenerkrankungen : Progressive – Retina - Atrophie ( PRA )

Ellenbogendysplasie ( ED )

Distichiae (Wimpernwuchs)

Hydrozephalus (Wasserkopf)

Persistierende Fontanella (nicht geschlossene Schädeldecke )

Cushing-Syndrom (Hormonerkrankung)

Blasensteine

Nierendysplasie (Nierenversagen)

Legg-Calve-Perthés-Krankheit (Wachstumsstörung des           Oberschenkelkopfes) 

Trachealkollaps (Luftröhrenzusammenfall , verengte Luftröhre)

Atopische Dermatitis (Allergie)

Farbmutantenalopezie (Hauterkrankung)

Bronchitis

Lymphangiektasie ( Ausweitung der Lymphgefäße )

 Epilepsie (Krampfanfälle)

 

Häufig erblich bedingte Erkrankungen beim Yorkshire Terrier


PL - Patella Luxation

 Ausrenken der Kniescheibe in verschiedenen Graden... 

 

PL 0 = Kniescheibe nicht luxierbar

PL 1 = Kniescheibe ist durch Druck luxierbar. Fällt der Druck weg springt die Kniescheibein ihre ursprüngliche Stellung zurück. Keine Einschränkung für den Hund.

PL 2 = Die Pattela kann durch Druck von Aussen luxiert werden oder durch das Tier selbst luxiert werden. Sie springt nicht sofort wieder zurück und der Hund lahmt zeitweilig.

PL 3 = Die Kniescheibe ist luxiert. Sie kann durch Druck in ihre normale Stellung gebracht werden, bleibt aber nicht in dieser sonder luxiert sofort wieder. Betroffene Tiere leiden meist unter ständiger Lahmheit.

PL 4 = Die Kniescheibe ist ständig luxiert. Sie kann nicht durch Druck in ihre normale Stellung gebracht werden. Der Hund lahmt dauernd.

Eine Patella Luxation ist meist erblich bedingt.

Bei schwerer Patella muss der Hund operiert werden.

Eine leichte Patella behindert den Hund kaum. Solche Tiere werden leider sogar zur Zucht zugelassen.

 

Jugend Patella

Wenn ihr Welpe zeitweilen lahmt (er zieht die Hinterläufe beim Laufen an), gehen sie nicht gleich vom schlimmsten aus. Man spricht hier von einer sogenannten Jugend Patella die sich verwächst.

Ich empfehle in solchen Fällen Grünlippmuschelextrakt (gibts in Pulver und Tablettenform. Fragen sie ihren Tierarzt.) beizufüttern.

Versuchen sie im Welpenalter zu vermeiden, dass ihr Tier vom Sofa springt oder Treppen steigt.

Wenn ihr Tier aber Schmerzen hat, sollten sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. In solchen Fällen können sie davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine ernstzunehmende PL handelt die operiert werden muss.

PRA: Progressive – Retina - Atrophie

Die PRA ist ein übergeordneter Sammelbegriff von erblich bedingten Netzhautdegenerationen, die in jedem Falle zur Erblindung des betroffenen Tieres führen. Sie kommt bei vielen Rassehunden und Mischlingen, sowie bei Edelkatzen vor.

Die Netzhaut ist jene mehrschichtige Struktur im Augenhintergrund, die mit Hilfe ihrer Stäbchen und Zapfen die Lichtstrahlen empfängt und diese über verschiedene Nervenzellen und Fasern über die Sehbahn zum Gehirn weiterleitet, wo ein Abbild des Gesehenen entsteht und registriert wird. 

Krankheitssymptome

In allen Hunderassen werden die gleichen Krankheitsmerkmale beobachtet. Im Anfang der Erkrankung ist bei betroffenen Hunden Nachtblindheit und der Verlust der Anpassung des Sehvermögens an das Dämmerlicht erkennbar. Nach und nach zeigen sich Seheinschränkungen auch bei Tageslicht. Dies ist bei den Hunden am unsicheren Verhalten in der normalen Umwelt erkennbar. Zur gleichen Zeit kommt es zur Erweiterung der Pupillen, verursacht durch eine verstärkte Lichtreflexion der reduzierten Retina im Innern der Augen. Oft verändert sich zusätzlich die Augenlinse, sie trübt ein und wird undurchsichtig. Es entsteht somit ein Katarakt.

Die PRA tritt beim erkrankten Tier (wenn sie denn auftritt) erst ab 3-4 Jahre auf. Eine Untersuchung beim 2 jährigen Hund bringt also keine Erkenntnisse. Diesbezüglich hat nur der Gen-Test Aussage-Kraft. 

ED Ellenbogendysplasie

Ellenbogendysplasie ist wahrscheinlich eine erblich bedingte Wachstumsstörung vom Unterarmknochen Elle und Speiche.

Durch unterschiedlichen Längenwachstum lahmt der Hund ständig und hat starke Schmerzen. Der Erbgang ist jedoch ungeklärt.

Eine ED kann allerdings auch durch zu reichhaltige Fütterung eines hochwertigen Welpenfutters oder durch zusätzliche Fütterung von Vitaminpräperaten verursacht werden. Das Calcium Phosphor Verhältniss wird dadurch gestört.

Bedenken sie also bitte, dass ein hochwertiges Welpenfutter alle Nährstoffe enthält die ihr Welpe benötigt, bevor sie ihn mit unnötiger Verabreichung von Vitaminpräperaten krank machen.

Distichiasis ( Wimpernwuchs)

 wimpernartige feine Haare, welche aus den Talgdrüsen des Lidrandes heraus in Richtung des Auges wachsen, die bei  Hunden normalerweise unbehaart, glatt und in den meisten Fällen pigmentiert sind. 


Hydrozephalus (Wasserkopf)

Erläuterungen siehe Link !

http://www.ktpraxis-berlin.de/de/hydrocephalus_wasserkopf_hund_ka

Persistierende Fontanella

(nicht geschlossene Schädeldecke)

Bedingt durch extremen Zwergzuchten beim Yorkshire Terrier. Zuchthündinnen sollten daher mind. ein Gewicht von 2,5 KG-3 KG haben.

Cushing-Syndrom (Hormonerkrankung)

Ein Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus) ist eine häufige Hormonerkrankung beim Hund. Durch eine Funktionsstörung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) oder der Nebenniere produziert der Körper des Hundes dauerhaft zu viel Kortisol. Ein Cushing-Syndrom kann auch entstehen, wenn der Hund über einen längeren Zeitraum viele Glukokortikoide (zum Beispiel Kortison) erhalten hat.

Hier können sie mehr darüber erfahren...

 http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/cushing-syndrom-beim-hund/553455

Blasensteine

 zählen zu den häufigsten Erkrankungen der ableitenden Harnorgane,

hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.tierarztpraxis-rogalla-rummel.de/wiss_krank_blasensteinehund.html

Nierendysplasie (Nierenversagen)

Nierenversagen ist die zweithäufigste Todesursache, nicht nur ältere Hunde sind betroffen auch junge Hunde bestimmter Rassen bei denen es erblich bedingt ist.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.tierarztpraxis-rogalla-rummel.de/wiss_krank_niereninsuffizienz_hund.html

Legg-Calve-Perthés-Krankheit

ist eine Wachstumsstörung des Oberschenkelkopfes.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/41029/Hund__Legg-Calv%C3%A9-Perthes-Krankheit

Trachealkollaps  (verengte Luftröhre )

Ein Trachealkollaps kommt sehr häufig bei zwergwüchsigen Hunderassen vor. Tiere mittleren Alters sind häufig betroffen.

Vermutlich ist der Trachealkollaps auch genetisch bedingt.

Als Trachealkollaps bezeichnet man das Zusammenfallen der Luftröhre, durch das Erweichen der Knorpelspangen.

Atopische Dermatitis

Häufige Ursachen der atopischen Dermatitis - Allergie sind Schimmelpilze, Staubmilben und Pollen von Gräsern oder Bäumen. Allergien können auch durch Floh oder Insektenbefall noch erheblich verschlimmert werden. Sogar wenn keine Flöhe oder Insekten (wie Ameisen oder Mücken) zu sehen sind, kann ein einzelner Biss oder Stich die Dermatitis verschlimmern.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/einrichtungen/dermatologie/krankheiten/krank1/index.html

Farbmutantenalopezie

ist eine relativ seltene Hauterkrankung des Hundes, sie kommt gehäuft bei Hunden vor, die auf eine Farbaufhellung (blaugraue, silbrig oder falbe) hin gezüchtet wurden, typischerweise beim blauen Dobermann, Yorkshire Terrier, Zwergpinscher, Dogge, Whippet, aber auch bei vielen anderen Rassen. Nicht jeder Hund und nicht jede Rasse mit dieser hellen Fellfarbe erkrankt zwangsläufig an der Farbmutantenalopezie.Die blaugraue Fellfarbe dieser Hunde wird durch eine genetische Mutation hervorgerufen, die eine Pigmentierungsstörung der Haare und eine Verhornungsstörung der Haut verursacht.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.dermavet.ch/wissen-a-tipps/hautkrankheiten/hund/farbmutantenalopezie

Bronchitis

Unter einer Bronchitis beim Hund versteht man eine Entzündung der unteren Luftwege im Bereich der Bronchien. Die Bronchitis kann akut oder chronisch verlaufen – von einer chronischen Bronchitis spricht der Tierarzt, wenn die Erkrankung länger als zwei Monate fortbesteht. Oft sind gleichzeitig auch die oberen Atemwege (wie Rachen, Kehlkopf und Luftröhre) entzündet. Die Bronchitis beim Hund zählt zu den häufigsten Atemwegserkrankungen.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/bronchitis-beim-hund/504650

Lymphangiektasie

ist eine angeborene Störung, die den Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen können. Yorkshire-Terrier sind genetisch veranlagt.

Hier können sie mehr darüber erfahren...

http://www.crsqa.com/lymphangiektasie-in-yorkie-hunde/

Epilepsie

ist eine Erkrankung, bei der die Nervenzellen im Gehirn übermäßig erregt sind und der Hund dadurch krampft.Tierärzte unterscheiden die primäre Epilepsie bei Hunden von einer sekundären Epilepsie. Die primäre Epilepsie bei Hunden ist eine Erbkrankheit, die gehäuft bei bestimmten Rassen vorkommt. Bei einer sekundären Epilepsie bei Hunden ist eine andere Grunderkrankung die Ursache für die epileptischen Krämpfe. Beispielsweise können eine Entzündung des Gehirns, eine Leber- oder Nierenerkrankung oder eine Vergiftung beim Hund die Krämpfe auslösen.

Hier können sie mehr darüber erfahren ...

http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/epilepsie-beim-hund/254025